Montag, 10. August 2009

Medien und Realität

Prof.Dr.Winfried Schulz: Medien und die Realität Das Ergebnis eindrucksvoller Studien über die Beziehung zwischen Medien und Realität lautet, dass die Massenmedien die Wirklichkeit nicht repräsentieren und schon gar nicht widerspiegeln. Die Berichte der Medien sind oft einseitig, ungenau und verzerrt, sie bieten manchmal eine ausgesprochen tendenziöse Weltsicht. Politische Nachrichten präsentieren eine Politik-Illusion. Sie konzentrieren sich auf prominente Personen der politischen Exekutive, auf Negativismus und auf Dramatik, auf fragmentiertes Geschehen und auf die Sichtweise der westlich-atlantischen Welt. Es scheint, als sei es müßig, die Berichterstattung an Prinzipien wie Objektivität und Wahrheit zu messen. Für die Abweichung der politischen Berichterstattung von Prinzipien wie Objektivität und Wahrheit gibt es zwei verschiedene Erklärungen. 1.Es handelt sich um politisch-ideologische Einseitigkeit. Dies ist ein Fehlverhalten, das den politischen Vorurteilen oder Absichten der Journalisten / Verleger /Programmverantwortlichen zuzuschreiben ist, deren (Partei-) – politische Einstellungen unwillkürlich oder absichtsvoll die Medieninhalte einfärben. Man würde im Deutschen eine solche Berichterstattung als tendenziös oder parteilich bezeichnen. 2.Zum anderen können Abweichungen vom Objektivitäts- und Wahrheitsgebot auf das strukturelle Unvermögen der Medien zurückzuführen sein, die Wirklichkeit in allen ihren Facetten abzubilden. Die Berichterstattung muss bei der medialen Codierung und Formatierung der politischen Realität diese notwendigerweise verkürzen, akzentuieren und interpretieren. Dies ist ein wesentlicher Aspekt dessen, was als Medialisierung bezeichnet wird. Die Realität wird durch die mediale Informationsverarbeitung in eine Medienrealität umgeschrieben ....."

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